Was damals noch keiner ahnt, auf lokaler Ebene wird beim Schachverein Wersten durch den am 01.08. erfolgten Eintritt von Holger Tesmann ebenfalls eine weitgehend erfolgreiche Ära eingeleitet. Der 1964 gegründete SV Wersten steckt noch in den Kinderschuhen und die meisten Vereinsmitglieder befinden sich schachlich auf überschaubarem Niveau, da gelingt dem unvergessenen Werstener Strippenzieher Günter Olschewski der große Wurf. Aus Henkel-Zeiten bestens bekannt, findet sein spielstarker Arbeitskollege Holger Tesmann den Weg zu unserem Verein. Rasch werden die ersten sportlichen Erfolge auf Bezirksebene mit seiner Hilfe sichtbar und nach einer wahren Eintrittswelle Anfang der 80er Jahre - nunmehr auch starker Turnierspieler – wird der ersehnte Aufstieg in die Verbandsklasse gefeiert. Holger ist aus dieser legendären Mannschaft, die jahrelang mit dem gleichen Kern den SV1964 auf Verbandsebene vertritt, nicht wegzudenken. An den gut besuchten Spielabenden ist er ein immer gern gesehener Spielpartner, der bei den vielfältig ausgetragenen Vereinsturnieren stets im Spitzenfeld zu finden ist und trotz starker Konkurrenz bei jeder Turnierart auch oftmals von der Spitzenposition grüßen lässt. Der Verein blüht auf, vier Mannschaften und wöchentlich stattfindende Trainingsabende mit bis zu 30 Teilnehmern sind bis in die späten 90er-Jahre keine Seltenheit, Holger ist mit Ausnahme seiner berufsbedingten Auslandszeit immer kampffreudig am geliebten Schachbrett zu finden, allein ein Vereinsamt möchte er zu diesem Zeitpunkt nicht übernehmen. 2001 der Wendepunkt beim SV Wersten, die langjährig genutzte - zur Heimat gewordene -„Gaststätte Düsselheim“ schließt ihre Pforten, über das kurzzeitig als Spielort genutzte Pfarrzentrum geht es zum  „Gasthaus Lindentor“. Mit den Umzügen verbunden ist leider ein schleichender, aber stetiger, Prozess des Mitgliederschwundes nicht mehr zu verleugnen. In dieser äußerst schwierigen Phase übernimmt Holger Mitte 2004 auf vielfachen Wunsch den Vorsitz in Wersten. Schon bald danach folgt jedoch der nächste Rückschlag, schon wieder muss ein neues Spiellokal gefunden werden. Die Zeit des „Kneipenschachs“ ist einfach vorbei, es folgt der Umzug in unser heutiges Spiellokal, dem Caritas-Zentrum auf der Liebfrauenstraße. Damit verbunden ist jedoch ein weiterer Mitgliederrückgang zu verzeichnen, zwei Mannschaften können im weiteren Verlauf nur noch mit einer Kraftanstrengung an den Start gehen, die 1. Mannschaft etabliert sich wieder in der Bezirksliga, steigt aber selbst aus dieser zwei Mal für jeweils eine Spielsaison ab. Das große Verdienst Holgers ist es, in dieser schwierigen Zeit Zuversicht auszustrahlen und den verbleibenden Rest bei der Stange zu halten. Er fördert durch geselliges Beisammensein das notwendig gewordene Gemeinschaftsgefühl. Vor allem seiner jährlich stattfindenden Einladung zum Gartenblitz in seinen häuslichen Gefilden wird sehr gerne Folge geleistet, aber auch schachliche Wochenendseminare unter fachkundiger Leitung eines IMs werden regelmäßig durchgeführt.Was im Schachbezirk mittlerweile niemand für möglich hält, mithilfe einiger weniger Helfer – allen voran sei hier Ingo Sowade erwähnt – gelingt es Holger tatsächlich, den SV Wersten zurück zur alten Blüte zu führen. Es wird aktuell bereits wieder über die Meldung einer 4.Mannschaft nachgedacht, der anhaltende Mitgliederzuwachs hat naturgemäß auch den gewünschten positiven Effekt auf die wöchentliche Trainingsbeteiligung gebracht, die donnerstäglichen Trainingsabende sind auch durch ein immer besser werdendes Angebot sehr gut besucht.  Wir alle hoffen sehr, dass Holger bis zum seinerseits bereits geplanten Rückzug als Vorsitzender und danach als verdienter Ehrenämtler nicht nur weiterhin regelmäßig am Schachbrett die Klingen kreuzen lässt, sondern uns auch zukünftig mit seinem menschlich und organisatorisch wertvollen Rat, seiner stets unvergleichlich sozialen Einstellung und der positiv auf Ausgleich bedachten Herangehensweise zur Verfügung steht. Anlässlich seiner 50-jährigen Mitgliedschaft bleibt mir abschließend im Namen des gesamten Vereins nur zu sagen: „Herzlichen Dank, lieber Holger und bleib bitte genauso, wie wir Dich kennen“

Jörg Busch – SV Wersten